Alles doof.

Veröffentlicht: 13. April 2009 in Panikmache und Selbstmitleid, Schreibtischtäter

Echt mal. Obwohl Ostern ist und die Sonne scheint. Eine kleine Warnung: Ich werde hier und jetzt ganz fürchterlich jammern. Ich will nicht, dass irgendwer von euch sich von mir genervt fühlt, also im Zweifelsfall besser einfach nicht weiterlesen, okay? 😉

So, und nachdem die Warnung draußen ist, geht es jetzt los.

Und zwar geht es um folgendes: Ich balanciere zur Zeit mal wieder am Rand einer Krise. Ich hab ein bisschen das Gefühl, ich bin unsichtbar. Oder zumindest winzig klein, wie eine Ameise. Ich arbeite und arbeite, damit ich besser werde, besonders werde, damit mich jemand sieht, irgendwie auf mich aufmerksam wird. Aber wenn es dann soweit ist, wenn mich der Jemand dann wirklich anguckt, dann ist es ihm egal. Eine Ameise, na ja. Nichts Besonderes.  Kriegt einen Fleißpunkt. Und alle Arbeit war umsonst. Immer wieder.

In den letzten zwei Wochen hab ich vielleicht 200 Wörter geschrieben, und zwar ganz kurz nach dem Zirkeltreffen. Ich platze fast vor Ideen zur Zeit. Aber mein Problem ist – ich stecke gerade auch mitten in einer „Alle-anderen-sind-eh-viel-besser-ich-verkaufe-alle-meine-Ideen-weil-ich-sie-nicht-vernünftig-umsetzen-kann“-Phase. Das hat zur Folge, dass ich überhaupt keine Lust habe weiter zu schreiben, weil sowieso nichts so wird, wie ich das gern hätte, und das wiederum liegt ganz sicher daran, dass mein zweiter Vorname Minderwertigkeitskomplex ist, mein dritter Perfektionismus und mein vierter Größenwahn. Und das bezieht sich dummerweise nicht nur auf die Schreiberei, sondern gerade zur Zeit auf alles, was ich so mache. Echt krank. Nervt mich selbst.

Tja. So sieht es aus. Ich fürchte, die ganze Nörgeligkeit kommt daher, weil ich mit so vielen Sachen in der Luft hänge derzeit und einfach nicht weiß, wie es da in naher Zukunft weitergehen wird. Bestenfalls habe ich in absehbarer Zeit einen Agenturvertrag, eine Arbeit, die mich vom Call Center unabhängig macht, und wenn es ganz besonders gut läuft, vielleicht sogar ein bisschen privates Glück (allerdings bin ich ja die mit dem Glück im Spiel, wie man mir immer wieder vorhält – und man kann schließlich nicht alles haben, ihr wisst schon). Schlimmstenfalls ist das Call Center ab August meine einzige Einnahmequelle, und ich habe sonst gar nichts. Japan hab ich zumindest für dieses Jahr sowieso abgeschrieben. Das ist finanziell einfach nicht drin.

Ja. Und jetzt nehme ich einen Stock und verprügele einen Stein. Wer auch immer bis hierher gelesen hat – danke fürs Zuhören. Morgen gehts mir sicher wieder besser. Die Sonne scheint immer noch. Und ich will das Stadtarchiv in Bielefeld besichtigen, morgen. Zu Recherchezwecken. Und dann vielleicht endlich mal wieder was schreiben, was mir selbst gefällt.

Kommentare
  1. voodoohq sagt:

    Ach du liebe Glücksfee, das geht ja mal gar ned so 😉
    Weisst Du was da hilft? Ne Runde Laufen. Klappt bei mir zur Zeit immer lecker lecker, und ich werd eh alle 2/3 Tage laufen gehen, also meld Dich, dann pack ich dich ein 😉

    Bis denn dann
    Horrido 😉

  2. yambwi sagt:

    *mal nen Knuddler dalass*
    Mir hilft da immer ins Tagebuch jammern …

  3. Felsenkatze sagt:

    Ach herrjeh, du Arme. Ich kann dich so gut verstehen. *knuddel*. Dieses in-der-Luft-hängen ist wirklich doof. Aber bitte nicht aufgeben. Einfach … nicht. 😉 Back‘ ein paar Kekse und hau ein paar Pixelfiguren tot, das hilft vielleicht.

  4. Romy sagt:

    Mir geht es im Moment ja ähnlich. Lass uns hoffen, dass es bloß am Wetter liegt oder so.

  5. Nadine sagt:

    Nur den Kopf nicht hängen lassen, bei dem schönen Wetter! Geh viel raus und tipp dir die Finger wund mit Bewerbungen für Agenturen/Verlage und für Jobs. Hartnäckig bleiben und weitermachen, auch wenn es gerade schwer fällt. Ich kenne diese Phasen selbst von zweimal Arbeitslosigkeit, die mich psychisch ans Limit gebracht haben – weiter ging es aber immer, man muss nur etwas dafür tun und nicht warten, dass man Glück hat 😉

    Also auf geht’s! Und jammer ruhig, wenn dir danach ist.

    Herzliche Grüße,
    Nadine

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